#OERcamp? Noch nie gehört!

OER ist die Kurzform für Open Educational Resources und bezeichnet Lehr- und Lernmaterialien in jeglicher Form, die unter einer offenen Lizenz stehen und kostenfrei nachnutzbar sind. Sie können an die jeweiligen Bedürfnisse des Lernenden angepasst und weiterverbreitet werden.[1] Ihre Verbreitung in den unterschiedlichen Bildungsbereichen nimmt in den vergangenen Jahren ständig zu. Am 2. Oktober 2019 trafen sich Interessierte aus allen Bildungsbereichen beim #OERcamp an der TIB –Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, um sich intensiv zu diesem Thema auszutauschen.

Das #OERcamp bestand aus einem kurzen Barcamp-Teil, bei dem Teilnehmenden eigene Fragen zur Diskussion stellen konnten, und fünf parallelen Workshops. Ihre Bandbreite reichte von „Was sind OER und wie finde ich sie?“ über Grundwissen zu freien Lizenzen sowie dem Stand und den Perspektiven von OER in der Hochschule bis zur gemeinsamen Erstellung und Bearbeitung von freien Lehr- und Lernmaterialien in GitLab.

Die üblich fand die Sessionplanung des Barcamps erst vor Ort statt. So konnten die Teilnehmenden sich aktiv beteiligen und so zu Teilgebenden des Barcamps werden. Themen der Sessions waren beispielsweise die Nachhaltige OER-Erstellung in der Lehrer:innenbildung – verbunden mit der Diskussion möglicher Nutzerszenarien für die im Aufbau befindliche Infrastruktur des OER-Portal Niedersachsen sowie ein Idealszenario für eine OER-Plattform, sowohl aus der Funktions- als auch aus der Nutzerperspektive.

Session zur Nutzerszenarien für das OER-Portal Niedersachsen // Bild: Stummeyer, CC-BY 3.0

Im Bereich der Hochschulen weit verbreitet sind textbasierte Materialien wie Aufgaben, Aufgabenblätter, Lehrbücher oder auch Lehrpläne. Aber auch komplette Vorlesungen oder umfangreichere digitale Kursmaterialien können als OER zur Verfügung gestellt werden. Eine zunehmende Verbreitung im Lehr-Lernkontext finden audiovisuelle Materialien wie Videos oder Podcasts. Für diese Materialien stellt die TIB mit ihrem AV-Portal bereits eine nachhaltige Infrastruktur bereit, nicht nur für (OER-)Videos aus dem Bereich Technik und Ingenieurwissenschaften. Um Hochschullehrende bei der Nutzung und Weiterverwendung freier Lehr- und Lernmaterialien zu unterstützten, startete das das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur das Projekt „OER-Portal Niedersachsen“. Ziel des Projektes ist der Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur, die OER leichter auffindbar macht. Der Aufbau des Portals wird in den kommenden vier Jahren unter der Leitung der TIB zusammen mit fünf weiteren Projektpartnern (ELAN e. V., HIS-Institut für Hochschulentwicklung e. V., CampusDidaktik der Hochschule Emden Leer, Zentrum für Digitale Lehre, Campus Management und Hochschuldidaktik (virtUOS) der Universität Osnabrück und StudIP) realisiert werden.

Wenn Sie mehr über OER erfahren möchten: Was sind eigentlich Open Educational Resources?


[1] Europäische Kommission:  Opening up Education. 2013 (COM/2013/0654), S. 3,  Fußnote 8.