Lessons Learned: Welche Lektionen wir im MediaFutures-Projekt gelernt haben

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In diesem Blogbeitrag teilen wir einige Erkenntnisse aus dem MediaFutures-Projekt. Genauer gesagt, haben wir Erkenntnisse über die verschiedenen Elemente des MediaFutures-Unterstützungsprogramms gesammelt. Es gibt vier Hauptthemen, die in Form schriftlicher Interviews mit ausgewählten MediaFutures-Partner:innenn durchgeführt wurden: „Open Calls Selection Process, Diversity & Inclusion“, „The MediaFutures Support Programme“, „Collaboration between Startups and Artists“, und „Collaborations between Startups and Artists“.

Auswahlverfahren für Open Calls, Diversität und Inklusion

Das Auswahlverfahren für Open Calls, Diversität und Inklusion umfasste die Auswahl qualifizierter Start-ups und Künstler:innen für das Förderprogramm. Um das Engagement der Community zu etablieren, bestand eine der wichtigsten Prioritäten zu Beginn des Programms darin, relevante Stakeholder aus den Bereichen Datenwissenschaft, Medienunternehmertum, Kunst und Journalismus zu erfassen und zu erreichen.

Einzigartiges H2020-Projekt

MediaFutures unterscheidet sich von anderen H2020-Projekten durch die Einzigartigkeit des Programms: Die künstlerische Seite des Projekts beinhaltete aktives bürgerschaftliches Engagement, während die geschäftliche und technologische Seite Kooperationen zwischen Start-ups und Künstler:innen ermöglichte, was zu Synergien führte, die ohne das Programm wahrscheinlich nicht erforscht worden wären.

Kriterien zu Diversität und Inklusion

Um das Antragsverfahren für das Förderprogramm für Start-ups und Künstler:innen zu gestalten, wurden im Rahmen der Programmanpassung Maßnahmen ergriffen, wie zum Beispiel die Reduzierung einer Reihe von Herausforderungen auf eine einzige, nämlich Fehlinformation/Desinformation. Nicht zuletzt konnte die Diversität und Inklusion sichergestellt werden, da wir Diversitätskriterien in den Antragsprozess aufgenommen und externe Bewerter:innen mit unterschiedlichem Hintergrund finanziert haben.

Dies hat sich als Erfolgsfaktor erwiesen, da wir die Chancen von Frauen und nicht-binären Personen, farbigen Menschen und Menschen aus sozioökonomisch benachteiligten Ländern erhöht haben, als Kandidat:innen für unser Förderprogramm ausgewählt zu werden.

Maßgeschneidertes Media Futures-Unterstützungsprogramm

Eine der wichtigsten Rollen, die MediaFutures übernahm, war die eines Ausbilders. Dazu gehörte ein maßgeschneidertes Media Futures-Unterstützungsprogramm, das auf die Bedürfnisse von Start-ups, Künstler:innen und kollaborativen Teams aus Start-ups und Künstler:innen zugeschnitten gewesen ist. Was die wichtigen Schulungsthemen betraf, so konzentrierten sich die Schulungen zu Beginn des Programms eher auf Kernthemen wie Datenethik, Pitching-Fähigkeiten, rechtliche Fragen und Datenschutz (GDPR).

In den späteren Phasen des Programms konzentrierten sich die Schulungen mehr auf geschäftsorientierte Themen sowie auf Themen, die ein gewisses Maß an Kreativität und Innovation erfordert haben. Dank eines gründlichen anfänglichen Scopings des Schulungsbedarfs blieben die meisten Kernsitzungen gleich. Auf Grundlage des Feedbacks der teilnehmenden Ausbilder:innen wurden jedoch bestimmte Änderungen des Schulungsangebots vorgenommen, die auf den Bedürfnissen und Vorlieben der Teilnehmenden basierten. Rückblickend auf die Ergebnisse des Unterstützungsprogramms kann MediaFutures die Praxisberatung geben, dass es wichtig ist, bei der Organisation einer Vielzahl von Schulungssitzungen sowohl mit den Ausbildern als auch mit den Teilnehmern jederzeit gut abzustimmen.

Zusammenarbeit zwischen Start-ups und Künstler:innen

Eine weitere Schlüsselrolle des MediaFutures-Projekts als Organisator des Förderprogramms bestand darin, die Zusammenarbeit zwischen Start-ups und Künstler:innen zu erleichtern. In dieser Hinsicht konnten wir eine Reihe von Einblicken in Künstler:innen-Start-up-Kooperationen sammeln. Obwohl in einigen Fällen bestimmte Start-ups und Künstler:innen bereits ein Team für ein gemeinsames Projekt gebildet hatten, war es häufig erforderlich, dass der Projektveranstalter ein Matchmaking durchführte, um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Start-ups mit Künstler:innen und kreativen Köpfen für gemeinsame Kunst- und Technologieprojekte zusammenzubringen. Auf diese Weise konnten beide Parteien vom Fachwissen und den einzigartigen Spezialgebieten des jeweils anderen profitieren.

Voneinander lernen und profitieren

Insbesondere KMU und Start-ups, die sich für die Einbindung und das Engagement der Nutzer interessieren, konnten von künstlerischen Erkenntnissen und Ansätzen zur Verbesserung von Gamification, Benutzeroberflächen und Engagement profitieren, während Künstler Zugang zu neuen KI-Technologien und neuen Finanzierungsmöglichkeiten erhielten. Die Innovation an der Schnittstelle zwischen Kunst und Technologie eröffnete neue Vermittlungsformate, die das Bewusstsein für das Thema Fehlinformation und Desinformation verstärkt haben.

Hinsichtlich des Ansatzes des MediaFutures-Förderprogramms wurden Erfahrungen mit Design-Experimenten mit mehreren Projekten gemacht, um Forschung in den Bereichen Computational Social Science, Mensch-Computer-Interaktion oder künstliche Intelligenz durchzuführen.

Maßgeschneidertes Mentoring

Im Rahmen des Ansatzes des Förderprogramms zur Bekämpfung von Fehlinformation und Desinformation wurden Strukturen geschaffen, die ein maßgeschneidertes Mentoring in bestimmten Bereichen ermöglichten, sodass die Programmteilnehmer:innen zusätzliches Fachwissen sammeln konnten. Nach der Überprüfung aller Projekte wurden Schlüsselbereiche mit Verbesserungspotenzial ermittelt und es wurden individuelle Sitzungen organisiert, um die Bedürfnisse der Teams in Bezug auf Datentechnologien, rechtliche und ethische Aspekte von Daten, soziale Auswirkungen und andere Themen von Interesse zu verstehen.

Katalog von Datensätzen und Tools

Darüber hinaus erleichterte ein Katalog von Datensätzen und Tools den Teams den Zugang zu Daten und das Vorantreiben ihrer datengesteuerten Projekte. Zu den Bedürfnissen von Start-ups und Künstler:innen gehörten der Zugang zu qualitativ hochwertigen Daten, die auf solide und ethische Weise genutzt werden können, sowie Datensätze zu bestimmten Themen, partizipative Methoden zur Generierung von gekennzeichneten Daten oder Techniken zur Sammlung von Daten auf digitalen Plattformen. Oft waren die Teams auf der Suche nach spezifischen Datensätzen, die ihren Bedürfnissen entsprachen, um Erkenntnisse für ihr Kunstwerk, ihre Installation oder ihr Unternehmen zu gewinnen. Die Beiträge der MediaFutures-Teilnehmer:innen zur Medienwertschöpfungskette wurden durch neue, narrative, spielerische und künstlerische Ansätze geleistet.

Über die Schlüsselstrategien hinaus, die sich lediglich auf die Entlarvung von Fehl- und Desinformationen konzentrierten, setzten die MediaFutures Strategien der Daten- und Medienkompetenz ein. Auf diese Weise stärkten wir soziale Verbindungen, indem wir die Diskussion zwischen verschiedenen Perspektiven und Überzeugungen förderten, die Aufmerksamkeit auf verborgene Verhaltensweisen und Daten lenkten oder Nutzern und Bürgern halfen, kritisches Denken über Algorithmen zu entwickeln.

Zu guter Letzt wurden die einzelnen Partner des MediaFutures-Konsortiums gebeten, kurze Videos über ihre eigenen Erfahrungen zu veröffentlichen, die auf der MediaFutures-Website abrufbar sind.

Über das Projekt MediaFutures

Das Projekt MediaFutures wurde von einem Konsortium bestehend aus zehn Organisationen aus sechs europäischen Ländern durchgeführt: Leibniz Universität Hannover (Koordinator), King’s College London, Institute for Research and Coordination in Acoustics/Music (IRCAM), Centre Pompidou, Universität LUISS, Zabala Innovation Consulting, Next Media Accelerator, Eurecat Technology Center of Catalonia, Open Data Institute, DEN Institute und KU Leuven.

Das Projekt wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des Horizon 2020 Programms „Big Data Innovation Hubs Programm“ finanziert. MediaFutures ist Teil der öffentlich-privaten Partnerschaft Big Data Value und des S+T+ARTS-Ökosystems.

Ansprechpartnerin für das Projekt MediaFutures ist Alexandra Garatzogianni, Koordinatorin von MediaFutures, Leiterin des Wissens- und Technologietransfers an der TIB und Koordinatorin von EU-Projekten am Forschungszentrum L3S.

Leitung Wissens- und Technologietransfer, Koordinatorin von EU-Projekten // Head of Knowledge and technology transfer, Coordinator of EU Projects

Stellvertreter Kommunikation und Verbreitung PLATOON // Communication & Dissemination Deputy