#twillo Open Up – die Konferenz zu Fragen der Digitalisierung für offene Bildung im Leibnizhaus Hannover

Gemeinsam mit den Partnern des Projektes – der Universität Osnabrück, dem ELAN e.V., der Hochschule Emden/Leer, dem HIS-HE sowie Stud.IP – veranstaltete #twillo am 20. und 21. Juni 2023 die Konferenz „Open Up“.  Rund 200 Teilnehmende, die sowohl vor Ort im Leibnizhaus Hannover als auch online dabei waren, diskutierten dabei sehr engagiert und lebhaft zwei Tage lang die vielfältigen Aspekte offener digitaler Hochschulbildung.

Foto von einem leeren Konferenzraum, vor dem ein Aufsteller mit der Aufschrift „Open Up“ steht.
Herzlich willkommen bei der twillo-Konferenz „Open Up“ im Leibnizhaus. Foto: twillo, alle Rechte vorbehalten

Nachdem die Konferenz mit einem Video-Grußwort von Falko Mohrs (niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur) und einem Beitrag Sören Auer (Direktor der TIB – Leibniz Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften) eröffnet wurde, bot das abwechslungsreiche Programm aus Vorträgen und Diskussionsformaten eine Vielzahl an Perspektiven und Positionen zu unterschiedlichen Themen offener digitaler Hochschulbildung.

Welche Visionen, Strategien und Umsetzungskonzepte für die Digitalisierung der niedersächsichen Hochschullandschaft gibt es? Welche Unterstützungsstrukturen für offene Bildung an Hochschulen braucht es und wie können sie gestaltet werden? Welche Bedeutung haben offene Bildungsinfrastrukturen für die (digitale) Hochschullehre und wie können OER-Policies klarere Rahmenbedingungen an Hochschulen für die digitale Lehre schaffen? Diese und viele weitere Fragen diskutierten die Teilnehmenden nicht nur im Rahmen der unterschiedlichen Formate, sondern sehr lebhaft auch in den Pausen und bei einem gemeinsamen Abendessen am Ende des ersten Konferenztages.

Zwei Teilnehmende stehen zusammen und reden miteinander.
Auch die Pausen wurden zum Austausch genutzt. Foto: twillo, alle Rechte vorbehalten

Offene Bildung und OER: eine gemeinsame Haltung gegenüber einer Kultur des Teilens

In einem Punkt war sich die Open-Education-Community einig: Bei offener Bildung und OER geht es mehr um eine gemeinsame Haltung gegenüber einer Kultur des Teilens als um spezifische Ressourcen. Es braucht eine bessere Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Bereichen der Hochschule, wie zum Beispiel zwischen Bibliothek und Verwaltung. Wichtig sind außerdem Expert:innen für Barrierefreiheit, um den Bedürfnissen einer heterogenen Studierendenschaft gerecht zu werden. Insgesamt bietet offene Bildung eine große Chance für Hochschulen, den veränderten Anforderungen gerecht zu werden, denn jüngere Generationen haben hohe Ansprüche an das Hochschulleben und den Wunsch nach aktivierenden Lernmethoden.

Durch die Fokussierung auf selbstgesteuertes Lernen, die Entwicklung von OER-Materialien und die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten können einerseits die Bedarfe von Studierenden vermehrt in den Bildungsprozess einbezogen und andererseits neue Finanzierungsmöglichkeiten erschlossen werden. Policies und Prüfungsordnungen spielen eine wichtige Rolle, um eine offene Bildungspraxis fest in den Hochschulstrukturen zu verankern. Die Zusammenarbeit und der Austausch innerhalb der OER-Community sind entscheidend, um die Potenziale offener Bildung bestmöglich zu nutzen. Lehrende könnten das Interesse der Hochschulleitung daran wecken, indem sie die Veränderung des Lernverständnisses der Studierenden und den Reputationsgewinn für die Hochschule ansprechen.

Offene Bildung sollte stärker mit Curricula verbunden werden, und wir als OER-Community, aber auch Politik und Hochschulen, müssen weiter zusammenarbeiten, um die technische Infrastruktur und die Erstellung interoperabler OER-Portale zu ermöglichen. Zudem könnten Bildungsfortschritte in einem Wallet oder Portfolio abgebildet werden, um erbrachte Leistungen anzuerkennen.

OER als Daueraufgabe

Das Fazit nach zwei Tagen Konferenz: Wachstum mit Zuckerbrot und Peitsche. OER-Projekte nicht zu verstetigen, bedeutet meist das Ende vieler erfolgreicher Projekte. OER ist aber eine Daueraufgabe. Dafür muss es selbstverständlicher werden, Wissen zu teilen. twillo leistet dazu einen Beitrag, durch aktive Community-Arbeit, durch Workshop-Angebote zum Austausch und zur Vernetzung und hoffentlich auch, als Highlight zum Ende der der zweiten Förderphase, mit einer Neuauflage von „Open Up“!

Ein Gruppenbild mit den Organisatoren der Konferenz.
Freut sich über eine gelungen erste Ausgabe der „Open Up“: das Organisationsteam der Konferenz. Foto: twillo, alle Rechte vorbehalten
Alle Vorträge und Diskussionen der „Open Up“wurden aufgezeichnet und sind über das TIB AV-Portal verfügbar: https://av.tib.eu/series/1495

Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Open Science Lab mit dem Schwerpunkt auf die Bereiche offener Kultur und Bildung