Forschungsdaten – Schritt für Schritt. Wohin aber geht die Reise?

Ende Februar hat die Arbeitsgruppe Forschungsdaten der Allianz Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ mit der Veröffentlichung eines letzten Diskussionspapiers „Research Data Vision 2025“ ihre Arbeit in diesem Rahmen vorerst abgeschlossen.

Aber warum eigentlich abgeschlossen?

Die Allianz Schwerpunktinitiative Digitale Information ist zu Beginn des Jahres 2018 in ihre dritte Periode der Zusammenarbeit gestartet. Dafür hat sie ein Leitbild mit der Strategie 2018-2022 entwickelt. Darin stellt sich die Initiative thematisch neu auf. Querschnittsthemen wie Forschungsdaten, Open Access und Open Science sollen soweit möglich und notwendig in allen neuen Handlungsfeldern angemessen bearbeitet werden können.  Somit wurden zur nächsten Arbeitsperiode neue Arbeitsgruppen anhand der im Leitbild genannten Handlungsfelder gegründet und die alten Arbeitsgruppen aufgelöst. Alle Informationen zu den alten und neuen Arbeitsgruppen und den darin erarbeiteten Ergebnissen sind jedoch auf der Webseite (Archiv und Handlungsfelder) der Allianz Initiative zugänglich.

Das Diskussionspapier der Allianz AG Forschungsdaten

Das Papier schließt sich an das im Februar 2015 veröffentlichte Positionspapier der Arbeitsgruppe „Research data at your fingertips“ an und bettet sich ein in eine Reihe von Publikationen zum Thema Forschungsdaten aus dem wissenschaftspolitischen Bereich. Aktivitäten rund um das Thema Forschungsdaten sind in den letzten Jahren stark angestiegen, Umsetzungen dazu erfolgen oftmals nur schrittweise und langsam, sicherlich auch der Komplexität des Themas geschuldet. Das Diskussionspapier greift nun die aktuellen Entwicklungen auf und zeigt mögliche Aktivitäten auch im Rahmen einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) auf. Zuletzt werden Empfehlungen zum Umgang mit den aufgezeigten Entwicklungen gegeben.

Die wissenschaftspolitischen Entwicklungen

Im Jahr 2015 wurde der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) auf Grundlage von Empfehlungen des Wissenschaftsrates und der Kommission zur Zukunft der Informationsinfrastruktur durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) eingerichtet. Bereits im Jahr 2016 veröffentlichte der RfII das Positionspapier „Leistung aus Vielfalt- Empfehlungen zu Strukturen, Prozessen und Finanzierung des Forschungsdatenmanagements in Deutschland“ mit der darin enthaltenen Empfehlung zur nationalen Bündelung der Aktivitäten zum Thema Forschungsdatenmanagement in Form des Aufbaus einer NFDI. Die noch etwas unkonkrete Vorstellung einer NFDI wurde dann im 2017 veröffentlichten Diskussionspapier „Schritt für Schritt – oder: Was bringt wer mit?“ präzisiert. Die Umsetzung der vorgeschlagenen Aktivitäten zur NFDI läuft nun sehr zögerlich an, auch auf Grund der unklaren politischen Verhältnisse rund um die Regierungsbildung. Wer genau hinschaut, kann aber sehen, wie es unter der Oberfläche rumort und sich potentielle Partner formieren und auf alles weitere vorbereiten.

Also wohin geht die Reise zum Thema Forschungsdaten? Für die Allianz AG Forschungsdaten endet sie vorerst  mit dem Diskussionspapier. Allerdings wird das Thema auch weiterhin Politik und Wissenschaft beschäftigen bzw. beschäftigen müssen. Der voranschreitende digitale Wandel in Wissenschaft und Gesellschaft wird weiter gehen und es muss ein angemessener Umgang damit gefunden werden. Ob der vom RfII vorgeschlagene Weg einer NFDI dazu einen Beitrag leisten kann, wird sich zeigen. Allerdings wird das auch stark davon abhängen inwieweit die wissenschaftlichen Disziplinen bereit sind sich darauf einzulassen den digitalen Wandel auch in ihrem Sinne mitzugestalten. Die Schwerpunktinitiative Digitale Information wird sich jedenfalls auch weiterhin mit diesem und andere Themen beschäftigen und aufbauend auf dem Positions- und dem Diskussionspapier der Allianz AG Forschungsdaten die wissenschaftspolitische Diskussion auf nationaler Ebene befördern.

Die Onlineversion des Diskussiosnpapiers finden Sie unter: http://doi.org/10.2312/allianzoa.024